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Seit über 25 Jahren entwickeln und fertigen wir „offene“ mobile Mikrowellengeräte. Sie werden sowohl in der anspruchsvollen Industrie für Sonderapplikationen als auch im haushaltsnahen Bereich zur Trocknung von durchfeuchteten Wänden und Böden und zur giftfreien Schädlingsbekämpfung von Holz zerstörenden Insekten und Pilzen incl. Hausschwamm eingesetzt. Mit diesen Erfahrungen ist uns nun eine Low- Cost- Serie zur umweltfreundlichen Holzschädlingsbekämpfung für sowohl Schädlingsbekämpfer als auch Betroffene gelungen, die ihr Problem durch Eigenanwendung lösen wollen, ihre Werte zu erhalten. Sie erhalten von uns also nicht nur „made in Germany“ sondern auch das Qualitätsprädikat „Blauer Engel“ vom Umweltbundesamt nach UZ57a.

Fritz Kohler

Mikrowellen-Holzschädlingsbekämpfung – beauftragen oder selber machen?


Dazu gehört vor allem ein umfassendes Sanierungskonzept, das nicht nur den Befall diagnostiziert und die optimale
Bekämpfungsmethode vorsieht, sondern auch die Ursache des Befalls klärt und vorbeugende Maßnahmen zur
Verhütung des Wiederbefalls enthält. Ein solches qualifiziertes Sanierungskonzept erfordert tiefes Fachwissen zur
Biologie des Holzes und insbesondere langjährige Erfahrung. Dieses Fachwissen dürfen Sie von uns nicht erwarten,
weil wir uns als Entwickler und Geräte-Hersteller auch zukünftig mehr mit Mikrowellentechnik beschäftigen werden
als mit Holz- und Bautenschutz. Dieses Sanierungskonzept kann Ihnen ein Holzschutz-Gutachter erstellen. Doch der
kostet Geld, das viele nicht ausgeben möchten. Oft hören wir „es ist doch nur der eine Balken befallen“. Aus
Erfahrung können wir nur empfehlen, einen solchen Fachberater hinzu zu ziehen. Aber bitte achten Sie darauf, dass
Sie dann auch einen wirklich unabhängigen Gutachter bestellen. Oft haben Gutachter auch noch ausführende
Firmen „im Hintergrund“ – die der eigenen Frau oder einem „guten Bekannten“ gehören. Dann ist die
Unabhängigkeit schon futsch, weil die empfohlenen Aktionen oft nicht von technisch sinnvollen und
kostengünstigen Argumenten ausgewählt sind, sondern eher zum maximalen Umsatz der ausführenden Firma
führen soll. Aus unserer Erfahrung gibt es in Deutschland nur ca. ein halbes Dutzend qualifizierte und wirklich
unabhängige Holzschutz-Sachverständige. Ein solcher hat uns ein paar biologische Zusammenhänge beschrieben,
die wir Ihnen auch gerne an die Hand geben. Siehe Abschnitt „Biologisch Wissenswertes zur
Holzschädlingsbekämpfung“. Wenn Sie diese Beratungskosten nicht investieren wollen, müssen Sie sich selbst
weiter schlau machen: Unter anderem sollten Sie die Art des Holzschädlings kennen. Das können Sie mit Hilfe des
Internets recht preisgünstig auch selbst erfassen. Für die Mikrowellen-Anwendung ist das relativ unbedeutend, weil
die meisten mit den Eckwerten der DIN 68800 absterben. Aber es gibt halt auch da die berühmte Ausnahme, siehe
Gerätebetriebsanweisung und Insektentabelle.
Der nächste Schritt ist die Feststellung des Befalls – qualitativ und quantitativ. Da werden z. B. in Museumsdörfern,
die auch mit diesen Problemen kämpfen, befallene Balken mit speziellem Klebstoff und Packpapier abgeklebt, um
dann in der nächsten Ausflug-Saison die Ausfluglöcher zu zählen. Auf neudeutsch nennt man das Monitoring. So ist
nach einigen Jahren eine quantitative Aussage möglich – wenn Sie so lange Zeit haben und oder bis dahin nicht der
ganze Balken zerfressen ist. Die meist verbreitete Befallserkennung besteht im Fraßmehl unter einem Ausflugloch
oder Nagegeräuschen. Doch Vorsicht: Das sind zwar Beweise für Befall, aber wenn Sie nichts hören und kein
Bohrmehl vorfinden heißt das nicht, dass kein Befall vorliegt. Es ist also nicht einfach bis teilweise unmöglich, den
befallenen Bereich zu lokalisieren. Dazu einige Detail-Infos:
Das oder die Mikrowellengerät(e) müssen direkt vor den zu behandelnden und (thermisch isolierten) Balken /
Objekten ausgerichtet werden und nach der Aufheizphase weiter geschoben werden. Die Behandlungszeit – bei
„normalen“ Balken (ca. 12 - 20 cm) „über den Daumen“ ca. 1 – 2 Std./m., auch abhängig von der Holzart, Einbaulage
und Umgebungstemperatur.
Im Durchschnitt kostet die Mikrowellenbehandlung über eine ausführende Firma etwa das 4 – bis 10 – fache als die
Eigenanwendung. Der Unterschied liegt vorrangig in der Dienstleistung respektive Personalkosten und der
Steuerersparnis, da Sie für Ihre eigene Leistung (noch) keine Steuern abführen müssen. Aber eine ausführende Firma
wird auch die Sicherheitszuschläge (2,5 m über den befallenen Bereich hinaus) eher höher ansetzen, sei es aus
Gewährleistungsgründen oder Umsatzdenken.
Seit der Einführung der Low-cost-Serie steigt die Anzahl der Selbstanwender und bringt
auch noch weitere Vorteile: Während der professionelle Schädlingsbekämpfer den Erfolg also die sichere
Bekämpfung schuldet, können Selbstanwender auch geringere Sicherheitszuschläge verantworten. So gehen einige
Betroffene nicht den Weg der umfangreichen Befallsanalyse sondern z. B. bei einem Hausbockbefall nur nach Ihrem
Gehör, weil sie vorrangig von den Nagegeräuschen belästigt fühlen und bekämpfen nur den identifizierbaren
Bereich mit geringem Nachbarschaftszuschlag (z.B. 0,5 m). Zwar ist damit nicht gewährleistet das der gesamte Befall
bekämpft ist (siehe Beitrag „Wissenswertes über die Verbreitung von Holzschädlingen“), aber sollte sich später noch
ein Befall an anderen Stellen ergeben, können Sie diesen Befall ohne weitere Geräte-Kosten bekämpfen da Sie ja
die Gerätschaft dazu schon besitzen.

Wissenswertes über die Verbreitung von Holzschädlingen im Holz


Bekämpfung von Holzschädlingen im Holz
Von Joachim Wießner, Sachverständiger für Holzschutz, www.jochenwiessner.de

Holz ist ein natürlicher Baustoff und unterliegt somit dem Kreislauf der Natur. Wenn der natürliche
Zersetzungsprozess mit dem Holz zu Ende ist, dann liegt Humus vor. Praktisch jede Holzart und für jede
Einbausituation gibt es geeignete Schadorganismen, die dem Holz zusetzen können.
Die in unseren Gebäuden am häufigsten vorkommenden Insekten sind der Gewöhnliche Nagekäfer, der Gescheckte
Nagekäfer und der Hausbock. Der Hausbock benötigt überwiegend trockenes Holz, wobei Holzfeuchten bis 8 % für
ihn geeignet sind zur Entwicklung. Der Gewöhnliche Nagekäfer braucht mindestens 16 % Holzfeuchte, das
Lebensoptimum für ihn ist eine Holzfeuchte von ca. 35 %. Ähnlich sieht es beim Gescheckten Nagekäfer aus, der
allerdings auf Pilz befallene Hölzer für die Eiablage angewiesen ist.
Durch den Verzicht auf Holzschutzmittel ist es in den letzten Jahren wieder vermehrt zu Befall durch Hausbock in
Wohnräumen gekommen. Dort stört das Nagegeräusch der Larven. Um eine sichere Bekämpfung durchzuführen, ist
es notwendig, die Lebensweise des Hausbockes zu kennen.
Der Hausbock befällt das Holz, indem das Hausbockweibchen die Eier in Risse im Holz ablegt. Diese Risse haben
eine Breite von 0,2 – 0,5 mm. Die Tiefe sollte zwischen 1,2 und 1,8 cm liegen, so lang ist jedenfalls die Legeröhre
des Hausbockweibchens.
Pro Gelege werden mind. 30 Eier, max. 60 Eier abgelegt. Deshalb ist es technisch unmöglich, dass in einem Balken
nur eine einzige Larve vorhanden ist.
Der Hausbock frisst im nahrhaften Splintholz. Das Splintholz ist an der Außenseite des Bauteils zu finden. Die
Hausbocklarven können bei Kiefernholz den Kern kaum überwinden, das heißt also, der Befall befindet sich immer
nur im Splintbereich. Das trifft auch auf die Holzart Lärche zu. Bei Fichten- und bei Tannenhölzern ist es durchaus
denkbar, dass der Hausbock auch in das Reifholz eindringt. Wenn also nur an den Kanten des Balkens der nahrhafte
Splint ist, ist die Hausbocklarve in dieser Holzzone gefangen.
Generell bleibt er aber immer direkt unter der Holzoberfläche. Hat die Hausbocklarve genug gefressen, dann hat sie
das sog. Verpuppungsgewicht erreicht. Es beträgt pro Larve etwa 0,25 g. Dann benötigt der Hausbock einen Impuls
von kalt nach warm, wie er im Frühjahr in den normalen Holzkonstruktionen vorzufinden ist. Dieser
Verpuppungsimpuls führt dazu, dass die Hausbocklarve sich ganz dicht unter die Holzoberfläche einnagt und dort
nur eine papierdünne Schicht Holz zur Außenluft stehen lässt. Sie bildet eine Puppenwiege und die Verpuppung
dauert etwa 6 Wochen. Anschließend schlüpft das fertige Insekt. Es durchbeißt die Holzoberfläche und fliegt aus.
Somit handelt es sich bei diesen ovalen Löchern um Ausfluglöcher, nicht um Einfluglöcher. Die Ausfluglöcher
zeigen an, dass dort der Hausbock (die Larve) gelebt hat. Er (sie) ist jetzt nicht mehr da.
Der Hausbock hat natürliche Feinde. Ein Feind ist der Specht. Hört der Specht Fraßgeräusche der Hausbocklarve,
dann hebelt er mit seinem starken Schnabel die Holzoberfläche auf und frisst die Larve. Sofern also eine
Hausbocklarve ein Klopfen am Holz hört, hört sie auf zu fressen. Diese Fresspause kann mehrere Tage dauern.
Zudem sitzen die Hausböcke in unterschiedlichen Holztiefen (im Milimeterbereich) und in unterschiedlichen
Jahrringbreiten. Je nachdem, wie hier die Beschaffenheit des Holzes ist, gibt es einen mehr oder weniger starken
Resonanzboden, der die Fraßgeräusche dieses Insektes verstärkt. Um das einmal ganz krass auszudrücken, ist der
Hauptkrachmacher weg, hört man erst die anderen Larven nagen.
Der Hausbock überwindet mehrere Meter im Holz in seinem Leben. Wird z. B. an einem 10 m langen Sparren eine
Hausbocklarve an einem Ende eingesetzt, so kann festgestellt werden, dass nach 3 – 5 Jahren die Hausbocklarve auch
diese 10 m überwunden haben kann. Das lässt sich auch ableiten aus der Fressgeschwindigkeit, die die
Hausbocklarven z. B. in Probeklötzchen vorlegen. Sie sind durchaus in der Lage, pro Tag 1 – 2 cm im
Kiefernsplintholz zurückzulegen.
Außerdem hat die Hausbocklarve eine unangenehme Eigenschaft. Sie kann sich von einem Bauteil in das nächste
einnagen. Das geschieht in aller Regel dann, wenn die Bauteile press aufeinander liegen. Selbst
Brettschichtleimbinder sind davon nicht ausgenommen.
Um also den Hausbock wirksam zu bekämpfen, ist eine genaue Kenntnis der Ausbreitung des Hausbocks notwendig.
Das ist aber gar nicht so einfach festzustellen. Ausfluglöcher zeigen nur an, wo er gewesen ist. Sind Ausfluglöcher
da, sind Insekten geschlüpft. Üblicherweise schlüpfen bei den Insekten etwa 50 % Männchen und 50 % Weibchen.
Es kommt also mit großer Sicherheit zu einer Paarung der Insekten und damit zu einer weiteren Eiablage.
Da der Hausbock mittlerweile wieder vermehrt in Wohnräumen vorkommt, hat er diesen Verpuppungsimpuls durch
den Temperaturwechsel nicht. In diesem Fall schlüpft der Hausbock dann, wenn die Hausbocklarve das
entsprechende Verpuppungsgewicht erreicht hat. Das ist praktisch gesehen das ganze Jahr über. Auch das erschwert
die Bekämpfung des Hausbocks.
Wer hier nicht ganz genau beobachtet, wann welche Ausfluglöcher wo entstanden sind, erlangt keinen Überblick
darüber, wie weit die Hausböcke ausgebreitet sind und letztendlich auch wo gerade sich der aktive Befall befindet.
Die Entwicklungsgeschwindigkeit im Holz ist ebenfalls nicht immer gleichmäßig. So wird dem Hausbock bestätigt,
dass eine normale Entwicklung im frischen Bauholz 3 – 5 Jahre dauert. Setzt man das einmal rechnerisch um, fliegen
spätestens nach 15 Jahren jährlich Hausböcke aus.
Es macht also für die Bekämpfung mit der Mikrowelle keinen Sinn, hier nur punktuell das Holz zu bestrahlen. So
einfach eine Hausbockbekämpfung bei entfernter Betrachtung erst einmal aussieht, umso schwieriger wird die
Beurteilung einer Bekämpfung, wenn man sich mit dem Hausbock auskennt.
Ähnlich sieht es mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer aus. Dieser auch als Anobium oder Holzwurm bezeichnete
Holzschädling benötigt für seine Entwicklung feuchteres Holz. Ein typisches Verbreitungsgebiet sind z. B. Kirchen,
Garagen, Dachstühle, Scheunen, Ställe und allgemein Lagerräume, die nicht geheizt sind. Dazu gehören auch
Dachböden.
Der Holzwurm hat so einige Vorlieben. Besonders gern befällt er Eichensplintholz. Er frisst generell im Inneren des
Holzes, also nicht unter der Oberfläche. Das liegt daran, dass innerhalb eines Holzbauteils im geografischen
Mittelpunkt die geringsten Feuchteschwankungen auftreten. Das bevorzugt der Holzwurm, auch der Gescheckte
Nagekäfer. Die Entwicklungszeit dieser Insekten wird mit 3 – 5 Jahren angegeben. Auch hier muss berücksichtigt
werden, dass der Nährstoffgehalt des Holzes eine Rolle spielt, aber auch die Entwicklungstemperaturen. Bei höheren
Temperaturen kann sich der Holzwurm schneller entwickeln, die Entwicklungszeit liegt bei etwa 3 Jahren.
Der Holzwurm hat eine unangenehme Eigenschaft. Er schlüpft aus den eigenen alten Ausfluglöchern aus. Sind also
schwarze Ausfluglöcher vorhanden, dann heißt das noch lange nicht, dass der Befall erloschen ist. Zudem wirft der
Holzwurm kein Fraßmehl aus, entgegen den Angaben in der Fachliteratur. So hat ein Zimmermann bei jahrelanger
Beobachtung eines befallenen Möbelstücks festgestellt, dass die Holzwürmer beim Schlüpfen praktisch kein
Fraßmehl auswerfen, der Folgeschädling aber, der Blaue Fellkäfer, überwiegend dafür verantwortlich ist, dass diese
Fraßmehlhäufchen entstehen.
Das heißt aber im Umkehrschluss, dass man durch Ansehen des Holzes nicht erkennen kann, ob aktiver Befall
vorhanden ist, wenn kein Fraßmehl liegt. Liegt aber Fraßmehl da, dann ist zumindest sicher, dass die natürlichen
Feinde des Holzwurms anwesend sind. Diese natürlichen Feinde können sich umso mehr vermehren, wie Larven
vom Holzwurm vorhanden sind. Damit kann man anhand der vorgefundenen Fraßmehlhäufchen durchaus zurück
schließen, dass der Holzwurm aktiv vorhanden ist.
Wird jetzt mit der Mikrowelle nur punktuell das Holz erhitzt, wo sich gerade die Fraßmehlhäufchen auffinden, dann
wird dort letztendlich nur der Blaue Fellkäfer bekämpft. Die eigentliche Ausbreitung des Holzwurms ist in keiner
Weise damit abgedeckt. Auch hier macht es nur Sinn, das gesamte Holz zu bestrahlen. Da der Befall aber in der Mitte
des Bauteils ist, sind bei größeren Querschnitten Fraßgeräusche fast nicht zu hören.
Der Gescheckte Nagekäfer ist auf Pilz befallenes Holz angewiesen. Er ist von der Natur für Eichenkernholz mit
Pilzbefall vorgesehen, befällt aber auch Nadelhölzer mit Pilzbefall.
Ist die Larve erst einmal erwachsen, dann kann sie sich bis zu 2,50 m vom Pilzbefall entfernt in gesundes Holz
einbohren. Um das praktisch auszudrücken: Liegt bei einem Fachwerkpfosten im Fußbereich Befall durch den
Gescheckten Nagekäfer vor, so muss mit der Mikrowelle nicht nur der Fußbereich, sondern von da ausgehend bis
2,50 m über dem letzten Ausflugloch eine Bekämpfung durchgeführt werden. In aller Regel bedeutet das, dass das
gesamte Bauteil im Fachwerk zu behandeln ist.
Wird dieses Behandlung nicht über die gesamte Länge durchgeführt, dann können Insektenlarven überleben. Durch
die Hitzebehandlung hat sich das Holz nicht verändert. Das Pilz befallene Holz bleibt. Den Insektenlarven ist es egal,
ob der Pilzbefall noch lebt oder abgestorben ist.
Damit sind den Larven bei weiter eintretender Feuchtigkeit die Nahrungsgrundlagen wieder gegeben und auch ein
neuer Zuflug ist möglich. Hier tritt dann ein weiterer Aspekt der Hitzebehandlung zum Vorschein. Durch die Hitze
wird kein vorbeugender Schutz im Holz erzeugt.
Das heißt, dass bei unveränderten Rahmenbedingungen das Holz weiterhin seine physikalischen Eigenschaften behält
und damit ein Neubefall wieder möglich ist.
Hier gehört eine ausreichende Erfahrung dazu, anhand der äußeren Bedingungen auf die Wiederbefallbarkeit zu
schließen. Andernfalls muss die Hitzebehandlung als ständig wiederkehrende Gebäudeunterhaltungsmaßnahme
angesehen werden.
Bei den Nagekäfern kommt hinzu, dass nicht immer frisch rieselndes Mehl von Holzschädlingen oder deren
natürlichen Feinden stammt. Wenn Holz z. B. trocknet ändert es sein Volumen. Durch die Volumensänderung werden
in den Fraßgängen festgekeilte Fraßmehlrückstände gelockert. Kommt es nun zu Erschütterungen im Umfeld, z. B.
fährt ein schwerer LKW auf der Straße am Haus vorbei, dann kann es zum Ausrieseln des Fraßmehls kommen. Auch
hier gehört genügend Erfahrung dazu, ein solches Ausrieseln zu beurteilen. Häufig werden dann Monitoringsysteme
eingesetzt, die es ermöglichen, zwischen aktivem Befall und ausrieselndem Fraßmehl durch Erschütterungen zu
unterscheiden.
Bevor also eine Hitzebehandlung des Holzes durchgeführt wird, ist es sinnvoll, sich über die Schädlinge näher zu
informieren und vor Ort zu prüfen, wie groß die Ausbreitung der Schädlinge sein kann. Es ist daher sinnvoll, sich für
die Beurteilung eines solchen Befalls sachverständige Hilfe zu holen. Auf Wunsch kann ich Ihnen mit entsprechenden
Adressen weiterhelfen.

Der Hausbock Käfer

Der Hausbock (im Volksmund häufig Holzbock genannt) ist ein Holz schädigendes Insekt, dessen Hauptaufgabe es ist, das in der Natur nicht mehr zum Erzeugen von Sauerstoff genutzte Nadelholz letztendlich so zu zerstören, dass es im Endzustand als Humus dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt wird. Ähnlich wie der Holzwurm hat auch der Hausbock ein ganz bestimmtes Befallsschema. Schädlich ist nicht der Hausbockkäfer, sondern die Hausbocklarve.

Der Entwicklungszyklus von Holz schädigenden Insekten, also Nagekäfer und Bockkäfer, besteht darin, dass Eier im Holz abgelegt werden. Aus den Eiern entwickeln sich Eilarven. Die Eilarven nagen sich in das Holz ein. Beim Hausbock fressen sie das Splintholz von Nadelholz. Bei einem Larvengewicht über 250 mg verpuppen sich diese. Aus der Puppe schlüpft der Käfer. Der Käfer frisst kein Holz, sondern hat nur noch die Aufgabe, für Nachkommen zu sorgen. Dann beginnt der Kreislauf aufs Neue.

Es war lange Zeit ein mit vielen Fragen behaftetes Thema, wie der Hausbock das Holz findet. Nach dem Trocknen von Nadelholz (natürliche Trocknung dauert etwa 1 Jahr) werden vom Holz Terpene und deren Oxidationsprodukte abgegeben. Diese riecht der Hausbockmann. Entomologen sprechen davon, dass der Geruch bis auf eine Entfernung von 1 km wahrgenommen wird.

Das Hausbockmännchen fliegt zu dem Holz und prüft mit seinen Fraßwerkzeugen, ob die Holzoberfläche so beschaffen ist, dass sich die Larven darin entwickeln können. Diese „Geschmacksprobe“ zeigt z. B. oberflächlich vorhandene Holzschutzmittel an. Ist die Holzoberfläche geeignet, dann gibt das Hausbockmännchen eine Duftmarke ab. Dieser Duftmarke folgen die Hausbockweibchen und werden begattet.

Darin unterscheidet sich der Hausbock von allen anderen Holz zerstörenden Insekten, bei denen die Weibchen die Entscheidung treffen, welches Holz zur Eiablage dient. Das hat Herr Dr. Plarre von der BAM in Berlin vor ca. 10 Jahren herausgefunden.

Die Weibchen suchen dann an der Holzoberfläche schmale Risse von 0,2-05 mm Breite, um mit ihrer Legeröhre in diesen Rissen die Eier abzulegen. Die Risse müssen deshalb so schmal sein, dass die aus der Legeröhre austretenden Eier sofort von den Wandungen festgehalten werden. Nach der Eiablage stirbt das Weibchen, das Männchen stirbt bereits etwa zwei Wochen nach der Begattung.

Aus den Eilarven entwickeln sich die Larven. Diese Eilarven müssen sich aus der Eihülle in das Holz einnagen können. Da der Riss nur sehr schmal ist, können sie sich entsprechend in diesem Riss verkeilen, um die notwendige Kraft aufzubringen, sich in das Holz einzunagen. Spätestens jetzt beginnt die Zerstörung des Splintholzes im Nadelholz (Holzfraß).

Die Hausbocklarven nehmen im Holz u. a. auch Eiweißstoffe auf. Dabei spielt das Alter des Nadelholzes erst einmal keine große Rolle. Bei Hölzern aus dem 13. Jahrhundert wurde wiederum von der BAM in Berlin festgestellt, dass eingesetzte Larven sich völlig normal ernähren und einen ganz normalen Gewichtszuwachs zeigen.

Allerdings ist dort die Entwicklung nicht mehr ganz so rasant wie in ganz frischem Nadelholz. Während z. B. in Kiefernsplintholz, das etwa 2 Jahre geschlagen ist, die Hausbocklarve innerhalb von 2-3 Jahren zur Verpuppung kommt, bleibt sie in altem Fichtenholz unter Umständen auch 10-15 Jahre am Leben, bis sie das Verpuppungsgewicht erreicht hat.

Das Verpuppungsgewicht ist letztendlich der Schlüssel dazu, dass sich die Larve verpuppen kann. Dazu benötigt sie normalerweise auch noch einen Reiz, der darin besteht, dass nach dem kalten Winter langsam das Frühjahr aufkommt und das Holz wärmer wird. Dann frisst sich die Larve unter die Holzoberfläche und lässt eine papierdünne Haut stehen. Sie frisst dann eine Puppenwiege, die frei von Fraßmehl ist.

Darin entwickelt sich der fertige Käfer. Das dauert etwa sechs Wochen. Anschließend beißt der Käfer die dünne Holzschicht durch, um nach außen zu gelangen. Es gibt also ein ovales Loch im Holz, das etwa 6-8 mm lang und 4-6 mm breit ist. Nach dem Schlüpfen fliegt der Hausbock weg. Der Hausbockkäfer frisst kein Holz mehr, sondern er sucht einen Geschlechtspartner zur Vermehrung. Damit ist dann der Kreislauf geschlossen.

Damit sich die Hausbocklarve im Holz bewegen kann, ist der Körper wulstartig ausgebildet. Die Hausbocklarve frisst das Holz und dreht sich regelmäßig um und schiebt das Fraßmehl nach hinten. Beim Fressen erzeugt sie einen tonnenförmigen Kot, der auch als Kotwalze bezeichnet wird. Dieser Kot zerfällt durch Alterung nicht, so dass selbst in jahrhundertealtem Holz aufgrund dieser Kotwalzen immer noch bestimmt werden kann, ob der Hausbock (oder andere Bockkäfer) in diesem Holz gelebt hatten.

Die Weibchen legen bis zu 350 Eier ab, wobei Gelege mit 50-60 Eiern üblich sind. Es werden Hölzer für die Eiablage angenommen, deren Holzfeuchte über 8 % liegt. Damit ist es auch möglich, dass selbst in getrocknetem Holz Befall durch den Hausbock auftritt.

Die Hausbocklarve ist wärmeliebend. Sie sucht im Dach gerne wärmere Stellen auf, also die Südseite der Dachfläche, Wechsel um den Schornstein, Dachfenster etc.. Beim Wachsen durch den Fraß im Holz wird die Larve immer größer und muss sich deshalb regelmäßig häuten.

Wichtig ist, dass die Hausbocklarve beim Fressen sehr lichtscheu ist. Sie wird keine Öffnungen in die Holzoberfläche fressen. Daher wird beim aktiven Befall durch Hausbocklarven kein Fraßmehl nach außen gedrückt. Der Befall ist also erst nach dem Schlüpfen der ersten Generation an den entstandenen Ausfluglöchern zu sehen.

Der Hausbockbefall ist immer wieder ein gern gesehener Schädling für ein schnelles Geschäft. Aus diesem Grund wird in der DIN 68 800 Teil 3, in der die Bekämpfung von Holzschädlingen geregelt ist, zuerst verlangt, dass lebender Befall nachgewiesen ist. Lebender Befall lässt sich nachweisen, indem z. B. Ausfluglöcher markiert werden und dann in regelmäßigen Abständen von einem Jahr geprüft wird, ob es neue Ausfluglöcher gibt.

Einfacher ist es, wenn die Nagegeräusche zu hören sind. Das feine Kratzen im Holz wird besonders an warmen Abenden im Spätsommer gehört. Dann ist sicher, dass lebender Befall vorliegt und es kann bekämpft werden.

Von gewissen Kreisen wird immer wieder behauptet, der Hausbock sei vom Aussterben bedroht. Das ist ein Irrglaube. Seitdem in der Praxis immer weniger Holzschutzmittel zum vorbeugenden Schutz eingesetzt wird, erhöht sich die Anzahl der Hausbock befallenen Häuser. Auch der sorglose Umgang mit ungeschützten Holzoberflächen in der freien Natur bietet dem Hausbockweibchen immer wieder ideale Eiablagestellen.

Aber selbst in Wohnräumen ist es nicht selten der Fall, dass der Hausbock freiliegende Deckenbalken für die Eiablage nutzt. Das wertet natürlich eine Immobilie ab.

Die Hausbockkäfer sind wechselwarm. Das bedeutet, dass sie erst ab einer gewissen Temperatur in der Lage sind zu fliegen. Vorher können sie nur kriechen. Die Abflugtemperatur liegt bei ca. 23 °C. Daher findet der Befall von Hölzern immer erst dann statt, wenn längere Zeit die 23 °C überschritten waren. Das ist von Mai bis August. Spätestens Ende September gibt es dann keine lebenden Hausböcke mehr. Insofern könnte bei einer Änderung der Baugewohnheiten und einem Richten des Hauses im Herbst auf vorbeugende Holzschutzmittel verzichtet werden, wenn im Gebäude selbst die befallbaren Hölzer verkleidet sind.

Dieser natürliche vorbeugende Schutz widerspricht aber den heutigen Baugewohnheiten. Von daher wird der Hausbock den Menschen beim Hausbau immer wieder begleiten.

Insektentabelle

Schädlingsbekämpfung Mikrowelle
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